Friedrich Blume
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Geboren | 05. Januar 1893 (Schlüchtern) |
Gestorben | 22. November 1975 (Schlüchtern) |
Berufe | Musikwissenschaftler |
Friedrich Blume war ein deutscher Musikwissenschaftler, der in der Zeit des Nationalsozialismus zu den führenden Vertretern der deutschen Musikwissenschaft gehörte. Neben seiner Lehrtätigkeit an verschiedenen musikwissenschaftlichen Instituten in Leipzig, Berlin und in Kiel, trat er mit Festansprachen und Schriften z. B. zum Thema "Musik und Rasse" im Rahmen verschiedener Tagungen und Musikfeste ab 1937 an die Öffentlichkeit. Ein wesentlicher Bestandteil seiner beruflichen Tätigkeit begann 1942 mit der Vorbereitung der Enzyklopädie "Die Musik in Geschichte und Gegenwart" (MGG1). Nach 1945 ging Blume dieser Aufgabe als Herausgeber über drei Jahrzehnte nach. Darüber hinaus arbeitete er als Autor und editierte u.a. die Gesamtausgabe der Werke von Michael Praetorius. Friedrich Blume lehrte bis zu seiner Emeritierung in Kiel.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Leben bis 1945
Friedrich Blume wurde am 5. Januar 1893 in Schlüchtern geboren. Nach dem Abitur in Eisenach begann er 1911 mit dem Studium der Medizin in München, wechselte aber kurz darauf die Fachrichtung und studierte ab 1912 Musikwissenschaft, Kunstwissenschaft, Philosophie in München, Leipzig und Berlin. Sein Kriegsdienst währte von Dezember 1914 bis August 1919. Ab dem 21.10.1916 geriet Blume in Kriegsgefangenschaft. Sein noch nicht vollendetes Studium setzte er nach dem ersten Weltkrieg 1919 in Leipzig fort. Zu seinen Lehrern in der Musikwissenschaft gehörten u.a. Adolf Sandberger, Theodor Kroyer, Hugo Riemann, Arnold Schering, Hermann Kretzschmar, Johannes Wolf und Hermann Joseph Abert. Die Promotion legte er 1921 mit dem Thema "Studien zur Vorgeschichte der Orchester-Suite im 15. und 16. Jahrhundert in Leipzig" ab. Andere Quellen geben als Titel "Französisch-niederländische Tänze des 16. Jahrhundert für mehrere Instrumente" an (Prieberg 2005, 504). Er habilitierte fünf Jahre später über "Das monodische Prinzip in der protestantischen Kirchenmusik". Seine berufliche Laufbahn begann Friedrich Blume 1921 am Musikwissenschaftlichen Institut in Leipzig als Assistent, Lektor und Privatdozent. Er wechselte 1923 zusammen mit Hermann Abert als Privatdozent nach Berlin und leitete dort das Musikwissenschaftliche Institut ab 1925 kommissarisch. Einen Lehrauftrag übernahm er an der Evangelischen Kirchenmusikschule in Spandau von 1928 bis 1934. Das Staatliche Institut für Musikforschung SIM war ab 1935 eine weitere Wirkungsstätte, in deren Auftrag er bis 1945 mit der Leitung der Reihe "Erbe deutscher Musik" beauftragt worden war. Schließlich erwarb er 1933 den Titel außerordentlicher Professor und wechselte als Vertretung nach Kiel, die Verleihung der Venia Legendi erfolgte am 14.07.1934. Einen Ruf an die Universität Frankfurt im Jahre 1937 versuchten der Dekan Prof. Weinhandl und der Rektor Prof. Paul Ritterbusch zu verhindern. In einem Bittschreiben an den Ministerialrat Herman-Walther Frey hebt dieser ausschließlich Blumes musikalische Verdienste hervor und spricht davon, dass dieser die "Deutschtumspflege in der Nordmark" zu erfüllen habe.
Zur Erstellung einer größeren Niederschrift lässt sich Blume im März 1938 für zwei Wochen beurlauben. Möglicherweise steht diese Auszeit mit dem Vortrag "Musik und Rasse" für die Reichsmusiktage in Düsseldorf am 27.05.1938 anlässlich der parallel stattfindenden Musikwissenschaftlichen Tagung in Zusammenhang. Zum 01.10.1938 steht in Kiel die Einrichtung eines neuen Lehrstuhls für Musikwissenschaft an, der Blume zunächst vertretungsweise durch den Ministerialrat Frey zur Verfügung gestellt wird. Kurz darauf übernahm Blume als außerordentlicher Professor die Leitung des Musikwissenschaftlichen Instituts in Kiel, die Ernennung folgte am 06.02.1939 durch Hermann Göring. Die Übertragung des Ordinariats beantragt der Dekan der Philosophischen Fakultät Erich Burck, das Empfehlungsschreiben begründet er mit Blumes Verdienste um die Vorbereitung der "Deutschen musikalischen Encyklopädie" (LA S-H, Abt.47/6469, 2). Er hatte 1942 intensiv mit den Vorbereitungen für die "Die Musik in Geschichte und Gegenwart" (MGG1) zusammen mit Karl Vötterle vom Bärenreiter-Verlag begonnen. Etwa zur selben Zeit setzt sich Blume gegen den Widerstand von Joseph Goebbels und Joachim Moser mit der Unterstützung durch Hans Albrecht und Karl Vötterle für das Projekt der Gluck-Gesamtausgabe unter der Leitung Rudolf Gerbers ein, das allerdings erst nach dem Krieg realisiert wird. Die Verleihung des Ordinariats erfolgte durch den Reichsminister Rust am 01.09.1944. Nur wenige Wochen später wird das Kieler Institut zum Wintersemester 1944/45 aufgrund der Bombadierungen nach Greifswald ausgelagert.
Eine rege Reisetätigkeit begleitet Blumes musikwissenschaftliches Engagement in der NS-Zeit. Ab 1938 listen die Unterlagen im Landesarchiv Schleswig Holstein genehmigte Fahrten nach Italien und Ungarn auf. Blume referiert über die Musik der Renaissance, über Volks- und Kunstmusik und über die Komponisten Bruckner und Buxtehude. Noch bis in das Jahr 1944 hält er mehrere Vorträge in der Schweiz. In Zürich, Basel und Winterthur spricht er nach eigener Aussage vor einem interessierten Publikum.
Vor 1933 veröffentlichte Blume fachwissenschaftliche Publikationen zu Mozarts Klavierkonzerten, zur Evangelischen Kirchenmusik und über Joseph Haydns Streichquartette. Unter der Vielzahl der Editionen sei hier nur die Mitarbeit an der Gesamtausgabe der Werke des Michael Praetorius genannt. Ab dem Jahr 1937 widmete sich Blume zunehmend Themen wie "Musik und Rasse" oder "Das Rasseproblem in der Musik". Er nutzte Gelegenheiten, sich bei Veranstaltungen wie der Reichsmusiktage 1938 an exponierter Stelle zu positionieren. In seinem Vortrag stellte Blume den Anwesenden am 27. Mai 1938 seine wohlformulierten Überlegungen zu einer wissenschaftlichen Methodologie des rassistischen Gedankenguts in der Tonhalle vor (Vgl. Blume 1938b). Ein Geleitwort verfasste er 1938 zum Programmheft beim Fest der Chöre in Schleswig (Vgl. Blume 1938e). Zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers präsentierte Blume im April 1939 einen Abriss zum Zustand der Deutschen Musikwissenschaft (Vgl. Blume 1939b). Während des Krieges wurde Blume zum Präsidenten der Heinrich Schütz-Gesellschaft ernannt (1942-1956). Darüber hinaus präsentierte er seine Gedanken über Mozart, Buxtehude, Lasso oder Palestrina in zahlreichen Abhandlungen.
Entnazifizierungsverfahren
Die Akte zu Friedrich Blumes Entnazifizierungsverfahren befindet sich im Landesarchiv Schleswig-Holstein (SKA Blume) und als Kopie im Universitätsarchiv Kiel (AP V3, 118–128). Mit dem Spruchkammerverfahren setzen sich u. a. Schipperges 2005, Custodis 2010, Custodis 2012, Mauro 2012, Werr 2016 und Bayreuther 2017 auseinander.
Das Verfahren gegen Blume fand 1947 unter dem Vorsitz des Rektors der Kieler Universität Hermann von Mangoldt statt. Der Staatsrechtler war in der NS-Zeit ein „Befürworter der 1935 erlassenen sogenannten Nürnberger Rassegesetze“ (Custodis 2012, 7). In seiner Schrift "Rassenrecht und Judentum" kommentierte er die Ausgestaltung der Nürnberger Rassengesetze von 1935. Mangoldt geht darin davon aus, dass das „artfremde Volk der Juden im politischen Geschehen, in allen wirtschaftlichen und kulturellen Dingen einen ihm nicht zukommenden Einfluss anmaßte“. (Mangoldt 1939, 1). Im Laufe des Verfahrens wurden neben einer Stellungnahme von Friedrich Blume ein Entlastungsschreiben des Juristen Hans Dinckelmann, einem Mitglied des Ausschusses vorgelegt. In diesem Schreiben bescheinigt Dinckelmann, dass Blume die „politische Rassenfrage oder die Judenfrage nicht berührt, jedwede ‚Nazi Ideologie oder Phraseologie’ sind nicht vorhanden“ (Blume, AUK 119), so als wäre 1947 eine „Judenfrage“ noch ein geeigneter Terminus, um den Massenmord an den Juden zu beschreiben.
Die Entscheidung in dem Verfahren fiel am 05.02.1947: „Irgendwelche Bedenken gegen ihn sind nicht geltend zu machen“ (Blume, AUK 118). Das Entnazifizierungsverfahren war allerdings noch nicht endgültig abgeschlossen. Eine Einladung an Blume zu einem Kongress in Göttingen im Jahre 1947 ließ das britische „Schleswig-Holstein Intelligence Office“ aufhorchen, da der einladende Müller-Blattau nach dem Eintritt in die SA als zuverlässiger Nationalsozialist galt. Gegenstand der Wiederaufnahme des Verfahrens waren Blumes Aussagen zum Thema „Musik und Rasse“ (Custodis 2012, 8f.). Die Revision blieb für Blume allerdings folgenlos.
Ein kritischer Blick auf die Quellen offenbart widersprechende Angaben zu Blumes Mitgliedschaften in der NS-Zeit zwischen 1936 und 1947. Erst die neuere Fachliteratur klärt diesen Sachverhalt auf. Prieberg weist darauf hin, dass zu Friedrich Blume Einträge über Mitgliedschaften im Kampfbund für deutsche Kultur KfdK und in der NS-Kulturgemeinde nicht vorlägen (Prieberg 2005, 505). Custodis Nachforschungen ziehen diese Angaben jedoch in Zweifel (Custodis 2012, 5f.) In einem Fragebogen des Kurators der Universität Kiel zu Mitgliedschaften und Abstammungsnachweis vom 22.01.1936 im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Musikwissenschaft an der Universität Kiel stellt dieser die Frage: „Sind oder waren Sie Mitglied der NSDAP., der SA., der SS., des St., der Technischen Nothilfe oder sonstiger hinter der Regierung der nationalen Erhebung stehender Verbände, falls ja, von wann bis wann […]?“ Der handschriftliche Eintrag lautet: "Kampfbund f. deutsche Kultur - NS Kulturgemeinde" (Fragebogen 1936). Im anhängenden Lebenslauf von 1938 ergänzt Blume detailliert: "Seit dem 26. Juni 1934 gehöre ich ehrenamtlich dem Führerrat des Reichsverbandes der gemischten Chöre in der Reichsmusikkammer an. Seit dem gleichen Zeitpunkt bin ich ehrenamtlich als Leiter der gemischten Chöre in der Reichsmusikkammer für Schleswig-Holstein tätig." (Lebenslauf 1938).
Nur neun Jahre später scheint sich Blume nicht mehr so genau zu erinnern. Den Fragebogen des Military Government (Public Safety, Special Branch) im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens beantwortet er hinsichtlich seiner Mitgliedschaften wie folgt: „Ich bin zu keiner Zeit Mitglied einer politischen Partei oder ähnlichen Organisation gewesen, auch nicht Mitglied der NSDAP“ (Blume, AUK 121). Sebastian Werr merkt dazu an: „Obwohl Blume zur Minderheit der Nicht-Parteimitglieder zählte, positionierte er sich an der Spitze der musikwissenschaftlichen Rassenforschung, wobei es ihm gelang, dies ohne später justiziable antisemitische Äußerungen zu bewerkstelligen“ (Werr 2020, 28). Die Mitgliedschaft in der RMK gibt Blume an der genannten Stelle mit „nein“ an, von seinem ehrenamtlichen Engagement ist nicht mehr die Rede (Blume LA S-H, Abt. 460/Nr. 4391, 7). Diese Aussagen werfen nach den oben zitierten Angaben im Lebenslauf von 1936 zumindest Fragen auf. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich 1947 weniger um Gedächtnislücken als vielmehr um eine zielorientierte Selektion der Fakten handelt.
Blume war auch in weitere Spruchkammerverfahren involviert. Im August 1947 erstellte er ein Entlastungsschreiben für Herman-Walther Frey (Custodis 2012, 16). Seiner Protektion habe er es zu verdanken, dass er nach seinem Vortrag in Düsseldorf nicht in größere Schwierigkeiten gekommen wäre, da er im Wissenschaftsministerium verhört worden war. Auch für Karl Vötterle setzte er sich nachdrücklich ein, als dieser von der IV. Spruchkammer der Stadt Kassel 1947 verurteilt wurde. Er betont, dass der Leiter des Bärenreiter-Verlages zwar Parteimitglied war, aber „dem Nationalsozialismus diametral entgegengearbeitet hat“ und unterstellt dem zuständigen Minister für politische Befreiung in Hessen, „dass die Kräfte, die heute am Werke sind, die geistige Unterdrückungspolitik des Nationalsozialismus nicht zu brechen, sondern fortzusetzen gewillt sind“ (Blume, AUK 35h). Derartige Äußerungen veranlassten Bernd Weisbrod in einem anderen Zusammenhang von "zynischen Vergleichen mit der Säuberungswelle von 1933" zu sprechen (Weisbrod 2004, 264).
Nach dem Krieg eilt Blume seinen Kollegen gerne zu Hilfe, wenn diese in Schwierigkeiten geraten. Eine weitere Empfehlung verfasst Blume im Entnazifizierungsverfahren gegen Heinrich Besseler (Schipperges 2005, 260-263). Besseler unterstützt er vehement bei seiner (erfolglosen) Bewerbung in Heidelberg, obwohl dieser ihn 1936 nach einer musikwissenschaftlichen Tagung nur „mit gewissen Einschränkungen empfahl“ (Schipperges 2005, 397). Darüber hinaus taucht in Gustav Fellerers Entnazifizierungsakte ein Entlastungsschreiben Friedrich Blumes auf (Custodis 2012, 21).
Leben nach 1945
Unmittelbar nach dem Krieg wirkte Blume bereits ab dem Wintersemester 1945/46 wieder in Kiel als stellvertretender Leiter des Musikwissenschaftlichen Instituts. Auch in der Nachkriegszeit knüpft er alsbald wiederum Kontakte mit Musikwissenschaftlern im Ausland. Ende der 1940er Jahre führen ihn Reisen nach England und die Schweiz. Von 1947 bis 1962 leitete er als Präsident die Gesellschaft für Musikforschung und ab 1948 auch die Internationale Gesellschaft für Musikwissenschaft. Zusätzlich engagierte sich Blume ab 1952 als Generaldirektor bei RISM, von 1955-1973 agierte er als Präsident des Joseph-Haydn-Instituts (Köln). Darüber hinaus unterstützte er den Aufbau der Archive AIBM (Archives et Centres de Documentation Musicaux) und IAML (International Association of Music Libraries). In Kiel blieb Blume als Ordinarius bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1958. Im gleichen Jahr positionierte er sich in einem Vortrag zur Situation der Neuen Musik und ihrer Komponisten auf den Kasseler Musiktagen. Mit seinen Vorbehalten gegen die Zwölfton- und Vierteltonmusik, serielle und elektronische Musik löste er eine heftige Debatte aus. Mit dem umfangreichen Lebenswerk der Enzyklopädie MGG1 knüpfte Blume als alleiniger Herausgeber an die Vorarbeiten während des Krieges an und leitete die erste Auflage der vierzehnbändigen Edition von 1949 bis 1968. Die Supplementbände und ein Registerband erschienen in den Jahren 1973 bis 1986. Seine guten internationalen Beziehungen nutzte Blume bereits für den ersten Band. Er rekrutiert vor 1949 mehr als 35% der Autoren aus dem Ausland (vorwiegend aus Frankreich, England und der Schweiz). Dieser Anteil steigt bis zum letzten Band sogar auf über 60%.
Friedrich Blume verstarb in Schlüchtern am 22.11.1975.
Verwendete Literatur:
Abert, 1963; Ruhnke, 1963; Weiß, 1998; Finscher, 2000; Potter, 2001; Potter, 2005; Schipperges, 2005; Klee, 2009; Custodis, 2012; Werr, 2016; Landesarchiv Schleswig-Holstein, LA S-H, Abt.460/4391; LA S-H, Abt.47/6469; LA S-H, Abt.47/6472; Bundesarchiv Berlin, BArch R 4901/24251, 5721; Archiv Prieberg, AP V3, Pag. 119–136; Kieler Gelehrtenverzeichnis.
Diskussion – Rezeption – Forschungsbedarf
Der Diskurs um Blumes Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus entfacht sich primär an der Teilnehme Blumes anlässlich der Reichsmusiktage in Düsseldorf 1938, an seiner Rolle in den Entnazifizierungsverfahren und an Blumes Funktion als alleiniger Herausgeber der Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart, MGG1.
Sein Referat „Musik und Rasse“ hielt Blume nicht während der parallel stattfindenden Tagung der „Gesellschaft für Musikforschung“, sondern im Rahmen einer Festsitzung im offiziellen Programm der Reichsmusiktage am 27.05.1938. Die Diskussion in der Literatur beschäftigt sich mit der Frage, ob Blume hierbei das Thema „Musik und Rasse“ als einen musikwissenschaftlichen Forschungszweig akzeptiert, der auf ein wissenschaftliches Niveau gebracht werden müsste oder ob er generell die Beschäftigung mit dem Thema „Musik und Rasse“ als eine legitime Aufgabe der Musikwissenschaft ablehnt. Zwar relativiert er in der späteren Abhandlung zu dem Thema die Erwartungen, indem er konstatiert, "daß wir von dem Zusammenhang zwischen Musik und Rasse wissenschaftlich vorläufig keinerlei Kenntnis haben, oder doch sehr wenige" (Blume, 1944, 12), doch bleibt letztlich festzuhalten, dass er die sog. 'Rasseforschung' "wissenschaftlich hoffähig machte, indem er ihr musikgeschichtliche Relevanz im Rahmen eines 'autonomen' geisteswissenschaftlichen Ansatzes nicht absprach" (Notensmeier, 1995, 344). Eine (kritische) Distanz zu rassistischem Gedankengut ist dem Vortrag nur mittelbar zu entnehmen, auch wenn der Autor nach dem Krieg betont, er wollte „dem Wahnsinn, der in Düsseldorf veranstaltet wurde, eine deutliche Abfuhr erteilen“. Und weiter schreibt er: „Dies war ein Schlag ins Gesicht aller nationalsozialistischen Rassepropaganda und ist auch so verstanden worden“ (Blume, AUK 126).
Überraschend ist in diesem Zusammenhang, dass diese Einstellung von den Anwesenden ganz anders wahrgenommen wurde: Walther Vetter lobt Blumes Vortrag, der „manchem Außenstehenden die Augen geöffnet haben dürfte“, da sich dadurch terminologische Verwirrungen „zur Erforschung des Deutschen in der Musik“ zwischen „rassische[r] Kennzeichnung“ und „volkisch-geographische[r] Benennung“ auflösen ließen (Vetter, 1939, 103; vgl. auch Werr, 2020, 119). Auch Peter Seifert teilt Blumes Ansicht nicht, wonach er keine wissenschaftliche Begründung für die Verknüpfung von Musik mit rassischen Fragen geliefert hätte. Er verweist auf die von Blume skizzierten Möglichkeiten, wie die Spiegelung der Rasseeigenschaften in der Musik erforscht werden kann und betont, dass dieses Thema eine „Angelegenheit ganzer Jahrzehnte oder Generationen sein wird“ (zit. nach Dümling 1993, 107). Blume formulierte nach eigener Aussage bewusst „verschleiert“ und stellt fest, er hätte der These, dass „Musik unmittelbarer Ausdruck einer ‚Rassenseele’ sei“, unmissverständlich „eine klare Absage [...] erteilt“. Diese Aussage sei „für jeden, der lesen kann, völlig unmissverständlich“ (Blume, AUK 127). Somit unterstellt Blume den mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Zuhörern generell eine eingeschränkte Lesekompetenz, da er davon ausging, dass ihnen die Kritik durch verschleierte Formulierungen nicht auffallen würde. Es stellt sich dann allerdings die Frage, warum der Text in der von Herbert Gerigk herausgegebenen Zeitschrift Die Musik (Blume 1938b) abgedruckt worden ist. Diesem wären die kritischen Töne sicherlich nicht verborgen geblieben. Bei aller Zustimmung, gab es auch Kritik an Blume. Der Hamburger Musikwissenschaftler Wilhelm Heinitz beklagte, dass Blume sich von der Wissenschaftlichkeit entferne (Vgl. Werr, 2020, 119). Blume wehrte sich insofern, als er sich weigerte, neben dem Hauptgutachter Wilhelm Heinitz für die Promotion seines Dotoranden Raphael Broches als Zweitgutachter tätig zu werden. Der in Polen geborene Violinist "war polnischer Staatsbürger und als solcher berechtigt, in Deutschland zu promovieren, dennoch kam es zu Schwierigkeiten. Friedrich Blume aus Kiel weigerte sich wegen fachlicher Nichtzuständigkeit, ein Gutachten zu schreiben. Als die Fakultät auf einem Gutachten bestand, lehnte der die Dissertation ab" (Müller-Wesemann 2007). Möglicherweise ging Blume bereits durch den Hinweis der Fakultät "'Nichtarier und polnischer Staatsangehöriger'" (Petersen 1991, 634) auf Distanz. Aber auch ein anderer Doktorand aus der Heinitz-Schule, Max Singelmann, löste Streit aus. Dieser weist in seiner Promotion mehrfach darauf hin, dass eine "rein geistige Betrachtung des Rasseproblems" (zitiert nach Petersen 1991, 635) grundsätzlich abzulehnen sei, womit er offenbar Blumes Herantasten an das Thema kritisierte. Dieser schrieb keine Gegendarstellung, sondern wandte sich gleich an den Reichserziehungsminister, der nicht akzeptierten wolle, "in anmaßendem und überheblichem Ton gehaltene kritische Äußerungen eines Doktoranden für druckreif zu erklären" (zitiert nach Petersen 1991, 636). Ein Eintrag in Heinitz' Personalakte war die Folge.
Blume hält das Thema „Musik und Rasse“ für „geeignet, alle Fragen, die man möglicherweise an Musik richten kann, mit einer neuen Bedeutung zu erfüllen“ (Blume 1938b, 736). Weiter heißt es pathetisch: „Die „Bedeutungshöhe, die ihr zukommt, wird wahrscheinlich heute noch nicht einmal im vollen Umfange übersehen.“ (Blume 1938b, 736). Für die Zukunft bedeute das, wenn schon das große Kunstwerk keine Anhaltspunkte liefere, so wäre doch die Untersuchung urtümlicher Musik ertragreicher, deren Basis die „blut- und bodengebundene […] Gemeinschaft“ sei (Blume 1938b, 740). Vage Aussagen reihen sich aneinander: Es bleibt unklar, was er unter dem „spezifisch nordischen Klangkörper“ einer Schnitzer-Orgel oder unter dem „völkerumfassenden Charakter“ der Musik der Romantik und des Mittelalters versteht. Seine unscharfe Argumentation stützt sich auf das ideologisch-völkische Vokabular der NS-Zeit: Beethovens Neunte Sinfonie sei uns so „altvertraut [...], weil in ihr etwas von Blut und Rasse unseres eigenen Wesens lebt“ (Blume 1938b, 737). In seinen Ausführungen zur Rassentheorie wird deutlich, dass er „nicht die rassistische Verortung von Musik in Frage stellt[en], sondern einzig und allein die methodisch-inhaltlichen Wege dieser Verortung“ (Phleps 2001, 481). Er pocht zwar auf Wissenschaftlichkeit, aber dies sei „nicht zu verwechseln mit grundsätzlicher Kritik an nationalsozialistischer Rassenideologie“ (John 2000, 264). Dies sei erst recht kein „Widerspruch gegen den Nationalsozialismus“, sondern „Teil der systemimmanenten Kontroversen im Diskurs nazistischer Musikforschung“ (John 2001, 467), denn „was Blume nicht zur Diskussion stellte, war die Berechtigung der rassisch motivierten Fragestellung als solche [...] (Meischein 2007, 448; vgl. auch Werr 2020, 117). Auf seine mangelnde Distanz zu den Rassetheorien verweist Werr auch an anderer Stelle, wenn „ein so reflektierter Wissenschaftler wie Friedrich Blume“ stereotype Beschreibungen für Bewegungsmuster von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen vornimmt (Werr 2020, 167).
Die Abhandlung „Das Rasseproblem in der Musik“, erschienen in zwei unterschiedlichen Versionen (Blume 1939d und Blume 1944), zeigt, wie sehr ihn noch bis Kriegsende das Thema „Musik und Rasse“ beschäftigt, was die Aussage von 1947 „Das gegebene Thema lag mir fern [...]“ (Blume, AUK 126) widerlegt. Die rhetorischen Frage „Ist es vielleicht ein Verbrechen, die Frage nach der Möglichkeit einer kausalen Beziehung zwischen Musik und Rasse gestellt, sie mit aller erdenklichen Objektivität durchdiskutiert und sie schliesslich obendrein noch im wesentlichen negativ entschieden zu haben?“ (Blume, AUK 127) zeigt zwar eine Distanz zu nationalsozialistischen Denkmustern, doch geht er nach wie vor von der Existenz eines Rassebegriffs aus.
Ein gravierender Unterschied zwischen den beiden Fassungen besteht im Umgang mit dem Volksliedforscher Kurt Huber, der 1943 für seine aufrechte Haltung hingerichtet wurde. Meischein zeigt auf, wie Blume die lobenden Worte über Huber von 1939 in der zweiten Auflage in unpersönlicher Form übernimmt, ohne ihn beim Namen zu nennen (Meischein 2007, 449f.). Warum sich Blume zu dieser „gespenstische[n] Variante“ (Meischein 2007) entschließt bleibt unklar. Vielleicht handelte er aus Scham oder aus Angst, mit Huber in Verbindung gebracht zu werden. Er hatte die Chance, dessen Werk ein Jahr nach seiner Hinrichtung in Ehren zu halten. Mit der Wahl des Kallmeyer-Verlages wäre er nicht in den Verdacht geraten, eine Stimme des Widerstandes gewählt zu haben, denn dieser entwickelte sich „vom Hausverlag der ‚demokratischen‘ JÖDE-Bewegung zum führenden Musikproduzenten der HJ“ (Hodek 1977, 17 und 113).
Als nach dem Tode Arnold Scherings 1941 der vakante Lehrstuhl der Musikwissenschaft an der Berliner Universität neu besetzt werden soll, schlägt eine Kommission an erster Stelle Friedrich Blume vor. In seiner Studie über diesen Vorgang umreißt Burkhard Meischein das komplette Verfahren mit mehreren Gutachten und Vorschlagslisten, dass erst 1946 entschieden wurde. Gegen Blume polemisiert der Gaudozentenbundführer Willi Willing in einem parteinahen Gutachten, indem er ihm die Nähe zur evangelischen Kirche und ein Plagiat aus dem Jahre 1927 vorwirft, da das von Hermann Abert herausgegebene „Illustrierte Musiklexikon“, an dem Blume mitarbeitete, in Teilen mit dem von Alfred Einstein herausgegebenen Riemann-Musiklexikon von 1922 übereinstimmt (Vgl. dazu Schmitt Scheubel 2001). Der Vorwurf wird von Blume selber entkräftet. Das langwierige Prozedere legt einerseits „die Vermutung nahe, dass die Fakultät, an Blume festhaltend, vom Reichserziehungsministerium gestützt wurde, wogegen die Parteistellen opponierten, die sich für Osthoff entschieden hatten“ (Meischein 2001, 235) und deutet andererseits darauf hin, dass die „als nicht kriegswichtig eingestuften Universitätsinstitute stark beeinträchtigt [waren]“ (ebd.).
Im Oktober 1943 erschien in der Zeitschrift Musik im Kriege eine Vorankündigung der Enzyklopädie MGG1 im Auftrag des Staatlichen Instituts für Musikforschung (MiK 1943, 160). Die Anzeige des Bärenreiter-Verlages lässt aufhorchen, da nach Karl Vötterles Aussage erst Ende 1942 in Kiel mit den Vorbereitungen begonnen wurde (Vötterle 1963, 210). Wie aber war es möglich, dass bereits zehn Monate später der Umfang (fünf Bände), der Subskriptionspreis (200 .- RM), die Taktung (ein Band in sechs Lieferungen pro Jahr) und der internationale Autorenkreis schon feststanden und die Anzeige ein baldiges Erscheinen suggerierte? Waren die Vorarbeiten schon früher begonnen worden? Willem de Vries recherchierte die Planungsphase eines Lexikonprojektes von 1939/1940, das Herbert Gerigk ins Leben rief (De Vries 1998, 108-115). Quellen aus dem Bundesarchiv belegen eine rege Korrespondenz mit namhaften Musikwisenschaftlern, wobei Friedrich Blume zwar anfangs vorgeschlagen (Gerigk 1939 CDJC, 347), dann aber durch Rudorlf Gerber ersetzt werden sollte (Gerigk 1940 BArch, NS 15/25). Das Projekt wurde nicht realisiert, aber die Idee in Kooperation zwischen dem SIM und Friedrich Blume umgesetzt.
Ob es eine Verbindung mit Gerigk gab, ist umstritten, zumal dieser und Erxleben vom Hauptamt Wissenschaft Blume 1944 für ein Ordinariat in Kiel für ungeeignet hielten, da er "kirchlich gebunden" sei und als Mitglied des Rotary-Clubs mit den Freimaurern in Verbindung gebracht wurde (Gerigk 1944 Barch NS 15/74). Neben de Vries gehen auch andere Autoren (Weissweiler 1999, 48-60 und Drüner 2012, 333) von einer Fortführung des Projektes aus. Für Hauptmann handelt es sich gar um eine Tatsache (Hauptmann 2012, 176), was Gerhard für eher unwahrscheinlich hält (Gerhard 1998, 268) und Finscher vehement und polemisch bestreitet (Finscher 2001, 415-433). Allerdings vermutet Finscher fälschlicherweise, dass die genannte Anzeige 1944 erschien (Finscher 2001, 430). Zu bedenken bleibt allerdings, dass ebenso wie Blume auch Gerigk fünf Bände plante (Gerigk 1939, BArch NS 15/25, Bl. 13) und ebenfalls von einer Enzyklopädie sprach (Gerigk 1940, CDJC CDXXXVI-27) und dass zwei Projekte höchstwahrscheinlich nicht finanzierbar gewesen wären.
Friedrich Blumes Aufsatz „Bilanz der Musikforschung" aus dem Jahre 1948 ist seine persönliche Rückschau auf die NS-Zeit, aber keine „Aufarbeitung der eigenen Täterschaft, der Verstrickungen und Verwicklungen“ (Phleps 2001, 473). Er bedauert die „Abriegelung nach außen“ und an anderer Stelle die „Verengung“ und den „Hass“ (Blume 1948b, S. 3), doch den „geistigen Tiefpunkt, solch Anbiederns an die Machthaber“ (Phleps 2001, S. 480) erkennt er nicht. Eher versucht Blume sein Verhalten und das anderer deutscher Musikwissenschaftler mit dem Satz „es lag einmal in den Tendenzen der Zeit“ (Blume 1948b, 5) zu rechtfertigen. Seine Verbindung mit dem Regime sah Blume eher gering, denn seine Aufgabe war es, „eines der edelsten Güter der deutschen Kultur zu hüten“ (Vgl. Blume 1939b, 16; vgl. auch Blume 2020, 12). Zwar erinnert er an Kurt Hubers Schicksal (Blume 1948b, S. 6), doch umgeht er andere Opfer und verhält sich "ausweichend gegenüber dem Verlust an bedeutenden Wissenschaftlern" (Potter 2004, 133). Statt auf die Emigranten zuzugehen, sollten diese sich "zur Mitarbeit bereitfinden" (Blume 1948a, 2). Die Chance zur Versöhnung und eine klare Äußerung des Bedauerns verpasst Blume zum Zeitpunkt der Neugründung der Gesellschaft für Musikforschung GfM. Schließlich hatten Blume und viele andere Deutsche Musikforscher daran mitgewirkt, dass die "Anliegen der Disziplin dem politischen Programm der Nationalsozialisten zugute gekommen waren, das ja darauf abzielte, die Vorstellung deutscher Überlegenheit zu verbreiten [...]" (Potter 2004, 133).
Der Aspekt der Aufarbeitung der Vergangenheit findet auch in seinem selbst verfassten biografischen Artikel in der von ihm herausgegebenen Enzyklopödie MGG1 keinerlei Raum. Stattdessen suggeriert eine betont sachliche Darlegung einer Folge von Karrieresprüngen eine erfolgreiche Episode. Diese Auflistung unterstreicht eine selektive Herangehensweise der 1950er Jahre: Wegschauen durch Weglassen. In der Anfangszeit der MGG1 musste sich Blume herbe Kritik gefallen lassen. Schon kurz nach den ersten Lieferungen des ersten Bandes positionierten sich emigrierte Musikwissenschaftler wie Willi Apel, Jacques Handschin und Alfred Einstein. Zunächst äußert sich Apel positiv: „German musicology [...] makes a strong and impressive bid for a comeback [...] The book is well illustrated [...] carefully selected and avoids duplication“ (Apel 1950, 142). Doch spart er nicht mit Kritik, deckt Widersprüche auf und unterstellt Herausgeber und Verleger „extremely conservative estimate“. Er beklagt die Unterlassung einer großen Zahl von Musikern und Komponisten, und nennt diese Tatsache „entirely unjustified“ (Apel 1951, 161). Aufgrund der abwertenden Meinung Welleks zur Atonalität bleibt es Apel völlig unverständlich „how the editor [...] could have let pass the following remarks“ (Apel 1951, 163).
Blume reagiert empört bis beleidigend und nennt Apels Rezension eine „nörgelige, halb emigrantisch giftige, halb widerwillig anerkennende Besprechung“. Und weiter bewertet er Apels Einschätzung abschätzig als „die böswillige Stimme des typischen Emigranten (eines von denen, nebenbei, denen niemand etwas zuleide getan hat)“ (Blume 1951, ABV). An anderer Stelle bemerkt Blume, dass der Kritiker Apel uns „wieder in JAMS angekläfft hat“ (Lautenschläger 2012 84). Auch von Jacques Handschin gab es harsche Kritik an MGG1. Er behauptete, dass „die Urteile über MGG unter Fachleuten teilweise geradezu katastrophal lauten“. Er scheut sich nicht, Blume wohlmeinende Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Danach solle für die systematische Musikwissenschaft eine „möglichst kompetente Persönlichkeit als Unterdirektor“ eingestellt werden (Handschin 1953, ABV).
Alfred Einstein, der zu den deutschen Musikwissenschaftlern in der Nachkriegszeit Distanz hielt und besonders Friedrich Blume kritisch sah, gab MGG1 nur eine eingeschränkte Empfehlung: Er meinte, die neue Unternehmung „mag ganz gut sein; nur eins haben die Mitarbeiter noch nicht wieder gelernt seit der Hitler-Zeit: gutes Deutsch“ (Einstein 1951, OAC). Allerdings gab es für die Enzyklopädie im Ausland auch Lob. So spricht Lang von „new discoveries and new interpretations instead of the usual summaries of known facts“ (Lang 1950, 142) und auch nach einem halben Jahrhundert ist noch die Rede von „crowning archievment of postwar German musicology“ (Potter 2001, 740). Mit Erleichterung stellt Lang fest, „it is refreshing to see a German reference work based on international cooperation“ (Lang 1950, 142).
Die Auseinandersetzung mit dem Musikwissenschaftler Friedrich Blume setzt sich in den 1990er Jahren fort. Pamela Potter sieht seine Schrift „Das Rasseproblem in der Musik“ zunächst wohlwollend und konstatiert, dass „diese ernstzunehmende Arbeit sich der methodologischen Problematik sehr vorsichtig widmet“ (Potter 1993, 96), gesteht aber an anderer Stelle Blumes „meisterhaftes Lavieren“ (Potter 2000, 232) in diesem Vortrag ein, denn er „brachte ihm auf der einen Seite das Lob der nationalsozialistischen Kritiker ein, während es ihn auf der anderen Seite nicht zwang, nach 1945 die Rede oder ihre erweiterte Fassung in der Monographie unterdrücken zu müssen“ (Potter 2000, 232f.). Schließlich hatte Blume von der „Ehre, eine Grundsatzrede in Düsseldorf halten zu dürfen“ (ebd., 233), profitiert, da er nun als Experte in Sachen Rassenforschung galt. Blume ginge in der Schrift davon aus, „daß die Deutschen ein spezifisches Talent bewiesen hätten, andere Stilformen aufzugreifen, umzuarbeiten und aus ihnen etwas zu schaffen, dass sich als ‚deutsch und nur deutsch‘ erweise. Solche Fähigkeiten, argumentiert er, ergäben sich aus Rassenmerkmalen“ (ebd., 235; vgl. auch Blume 1939d, 60), was Potter mit Hugo Riemann widerlegt, „der dieses Talent mit der gründlichen musikalischen Ausbildung in Deutschland begründete“ (Potter 2000, 233). In einem „wahren Sumpf von Widersprüchen“ (ebd.) würde Blume es zwar ablehnen nach Rassemerkmalen in der Musik zu forschen, gleichzeitig bei Buxtehude aber genau diese erkennen. (vgl. Blume 1939d, 78).
Dass er in der Gregorianik den Schlüssel zum Verständnis des Rassischen zu erkennen glaubte, traf Himmlers Interesse an dem Thema. Dieser ließ die Studie „Die völkische Zugehörigkeit des Gregorianischen Chorals“ von Ewald Jammers durch das SS-Ahnenerbe unterstützen, die in Blumes Reihe „Schriften zur musikalischen Volks- und Rassenkunde“ veröffentlicht werden sollte (vgl. John 2000, 277). Prieberg betont, dass „Blume die NS-Rassentheorie öffentlich als unwissenschaftlich brandmarkte“ (Prieberg 2005, 509). Custodis hält dagegen „Blumes Hang zur Doppeldeutigkeit“ und bemerkt, dass der Vortrag in Düsseldorf „alle Merkmale und Stichworte einer routinierten Propagandaschrift“ (Custodis 2012, 18) besitze, der sich als „rückwirkende Beschönigung von NS-Propaganda“ (Custodis 2010, 59) überführen ließe. Sebastian Werr äußert den Verdacht, dass Blume „die zentralen Paradigmen der ‚Rassentheorien’ teilte“ (Werr 2016, 364). Finscher formuliert seine Kritik dagegen eher ausgewogen und vorsichtig. Er vermutet, dass Blume die Aufträge der NS-Kulturpolitik „wohl nicht ablehnen konnte und dessen Zumutungen [...] nicht immer abwehren mochte“. Er räumt ein, dass sich seine Vorurteile „mit den Anschauungen des Regimes berührten“ (Finscher 2000, 128f.).
Forschungsanregungen
Umfassende Studien zum Einfluss des Nationalsozialismus auf die erste Auflage der Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG1: 1949–1973) liegen noch nicht vor. Bislang existieren lediglich singuläre Untersuchungen zu Euphemismen, Informationslücken und unvollständigen Schriftenverzeichnissen in MGG1 (Brotbeck 2000, Lautenschläger 2012). Blumes Rolle in verschiedenen Entnazifizierungsverfahren ist von Custodis mehrfach beleuchtet worden (Custodis 2010, Custodis 2012, Custodis 2017, Bayreuther 2017), jedoch fehlt noch eine zusammenfassende Studie zu dem Komplex: 'Friedrich Blume als Akteur und Netzwerker in unterschiedlichen Entnazifizierungsverfahren'.
Verwendete Literatur
Blume 1948b, Apel 1950, Lang 1950, Apel 1951, Handschin 1953, Vötterle 1963, Dümling 1993, Gerhard 1998, Weissweiler 1999, Brotbeck 2000, Finscher 2000, Finscher 2001, Phleps 2001, Potter 2004, Potter 2005, Custodis 2010, Custodis 2012, Drüner 2012, Hauptmann 2012, Lautenschläger 2012, Rothkamm 2015, Werr 2016, Bayreuther 2017
Ämter und Mitgliedschaften
- ab 1920 Deutsche Musikwissenschaftliche Gesellschaft
- ab 1933 Rotary Club
- ab 1934 Führerrat des Reichsverbandes der gemischten Chöre in der Reichsmusikkammer RMK,
- ab 1934 Leitung der gemischte Chöre in der RMK
- ab 1934 Mitgliedschaft in der RMK, seit dem 26.06.1934 (Custodis 2012, 6)
- ab 1934 Mitglied der Staatlichen Kommission für die Privatlehrerprüfungen für Schleswig-Holstein
- ab 1934 Nationalsozialistische Volkswohlfahrt NSV
- ab 1935 Landschaftsleiter für die Pflege und Herausgabe der musikalischen Denkmale, Provinz Schleswig-Holstein
- 1935-1945 Staatliches Institut für deutsche Musik (Mitgliedschaft)
- ab 1939 Leiter der Denkmäler-Publikationen "Erbe Deutscher Musik", SIM
- ab 1940 Reichsluftschutzbund (lt. Fragebogen vom 27.01.1947)
- ab 1940 Mitgliedschaft im Schleswig-Holsteinschen Kunstverein
- ab 1941 Vorsitz der Niedersächsischen Musikgesellschaft
- ab 1942 Nationalsozialistischer Dozentenbund NSDB, (lt. Fragebogen vom 27.01.1947)
- 1942-1956 Präsident der Heinrich-Schütz-Gesellschaft
- ab 1946 Leiter des Landesinstitutes für Musikforschung, Kiel
- 1947–1962 Präsident der Gesellschaft für Musikforschung
- 1948–1958 Vorstandsmitglied der Internatonalen Gesellschaft für Musikwissenschaft
- 1958–1961 Präsident der Internatonalen Gesellschaft für Musikwissenschaft
undatiert:
- Mitgliedschaft in der Schleswig-Holsteinschen Universitätsgesellschaft
- Fachkollegiat bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
- Reichsverband für Evangelische Kirchenmusik,
- Kampfbund für deutsche Kultur (lt. Fragebogen vom 21.01.1936)
- Nationalsozialistische Kulturgemeinde (lt. Fragebogen vom 21.01.1936)
In der Zentralkartei der NSDAP wurde Blume nicht geführt.
Quellen: Prieberg 2005, 505-509; Custodis 2012, 4-6; BArch R4901/2451, 5720f., 5; AUK, 121f.; Landesarchiv S-H Abt. 47 Nr. 6469 und Abt. 460 Nr. 4391 (Entnazifizierungsakte Blume: Nr. 312/G/80390), Kopie im Archiv der Universität Kiel (AUK).
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1914 Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- 1914/1918 Kriegsgedenkabzeichen
- 1963 Bundesverdienstkreuz I. Klasse
- 1963 Goethe-Medaille
Schriftzeugnisse
Zusammenstellungen:
- Ruhnke, Martin (Hg.): Blume, Friedrich: Syntagma musicologicum I) · Gesammelte Reden und Schriften, Kassel 1963 (= Sm I)
- Anna Amalie Abert und Martin Ruhnke (Hg.): Syntagma musicologicum II. Gesammelte Reden und Schriften 1962–1972, Kassel 1973 (= Sm II)
Aufsätze, Artikel
- 1923 "Leipzig als Musikstadt", in: Deutschlands Städtebau. Leipzig 1923, 49–51
- 1924 "Die formgeschichtliche Stellung der Klavierkonzerte Mozarts", in: Mozart-Jahrbuch II (1924), 81–107
- 1925a "Zur Aufführungspraxis geistlicher Solokonzerte von Heinrich Schütz", in: Die Musikantengilde III (1925), 165–171
- 1926a "Zur Aufführungspraxis Bachscher Klavierwerke", in: Die Musikantengilde IV (1926), 150–155, 181–190 und 214–225
- 1926b "Das Wesen der protestantischen Kirchenmusik des 16. Jahrhunderts", in: Zeitschrift für Kirchenmusiker VIII (1926), 77 f.
- 1926c "Zu den Werken des Vierzehnten Deutschen Bachfestes", in: Vierzehntes Deutsches Bachfest, Berlin 1926, 5–24
- 1927a "Zur Generalbaß-Praxis der Schütz-Zeit", in: Die Musikantengilde V (1927), 76–83
- 1927b "Esaias Reusner", in: Die Musikantengilde V (1927), 179–183
- 1928a "Eine unbekannte Violinsonate von J. S. Bach", in: Bach-Jahrbuch 25 (1928), 96–118
- 1928b "Max Bruch", in: Deutsches Biographisches Jahrbuch, Überleitungsband II: 1917–1920, Stuttgart 1928, 505–509
- 1928c "Goethes Mondlicht in Schuberts Kompositionen", in: Der Bär. Jahrbuch von Breitkopf & Härtel auf das Jahr 1928, Leipzig 1928, 31–58
- 1928d "Hermann Abert und die Musikwissenschaft", in: Blume, Friedrich (Hg.): Festschrift Hermann Abert, Halle 1928, 18–30
- 1928e "Vorwort", in: Esaias Reusner. Sämtliche Suiten für Laute, H. 1, hrsg. von Walter Gerwig. Wolfenbüttel-Berlin 1928
- 1928f "Dritte Tagung für deutsche Orgelkunst in Freiberg", in: Zeitschrift für Schulmusik I (1928), 21 f.
- 1928g "Die Orgelbegleitung in der Musik des 17. Jahrhunderts", in: Bericht über die dritte Tagung für deutsche Orgelkunst in Freiberg 1927, Kassel 1928, 95–101
- 1928/29 "Der evangelische Gemeindegesang in Geschichte und Gegenwart", in: Schlesisches Blatt für evangelische Kirchenmusik 59 (1928/29), H. 8
- 1929a "Fortspinnung und Entwicklung", in: Jahrbuch der Musikbibliothek Peters (JbMP), 36 (1929), 51–70
- 1929b "Josquin des Prés", in: Der Drachentöter, Jahrbuch des Verlages Georg Kallmeyer auf das Jahr 1929, Wolfenbüttel-Berlin 1929, 52–69
- 1929c "Praktische Schützausgaben", in: Die Musikantengilde VII (1929), 25-34
- 1929d "Esaias Reusner", in: Der Kreis (Arbeits- und Mitteilungsblatt für Singkreise) VII (1929), 37 f.
- 1929e "Praetorius", in: Die Harmonie 20, (1929), 77–80
- 1929f "Zur Notationsfrage", in: Die Musikantengilde VII, (1929), 121–126.
- 1930 "Heinrich Schütz in den geistigen Strömungen seiner Zeit", in: Musik und Kirche II 11 (1930), 245–254
- 1931a "Joseph Haydns künstlerische Persönlichkeit in seinen Streichquartetten", in: JbMP (1931), 24–48
- 1931b "Bearbeitungen Ausgaben und Aufführungspraxis alter Musik", in: Deutsche Tonkünstlerzeitung 29, (1931), 160 f.
- 1932/33 "Alte Chormusik", in: Schlesisches Blatt für evangelische Kirchenmusik 63 (1932/33), H. 8/9
- 1933a "Luther und die Musik", in: Mein Mansfelder Land. Blätter für Heimatforschung, Eisleben VIII, (1933), 53–55
- 1933b "Hausmusik", in: Zeitschrift für Hausmusik II, (1933), 62–69
- 1933c "Hausmusik heute und zur Zeit Luthers", in: Deutsche Tonkünstlerzeitung 31, (1933), 140 f.
- 1934/35 "Bach und Händel", in: Die Musikpflege 5 (1934/35), 400–407
- 1935a "Heinrich Schütz", in: Andreas, Willy und Wilhelm v. Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen, Bd. 1, Berlin 1935, 627–643
- 1935b "Bachs Leben", in: Musik und Kirche VII (1935), 97–104
- 1935c "Das Werk des Michael Praetorius", in: Zeitschrift für Musikwissenschaft (ZMw) 17 (1935), 321–331
- 1936/37a "Der Chor als Träger des städtischen Musiklebens", in: Die Musikpflege 7 (1936/37), 250–258
- 1936/37b "Heinrich Schütz. Gesetz und Freiheit", in: Deutsche Musikkultur 1 (1936/37), 36–46
- 1937a "Zum Autograph von Mozarts Krönungsmesse. Berichtigung", in: Acta Musicologica IX (1937), 147–149
- 1937b "Buxtehude und das geistliche Solokonzert", in: Deutsche Tonkünstlerzeitung, (1937), 230–233
- 1937/38a "Ein deutsches Musikerschicksal. Samuel Scheidt", in: Die Musik 30 (1937/1938), 323 f.
- 1938a "Fritz Stein als Musikforscher", in: Zeitschrift für Musik 106 (1939), 1151 ff.
- 1938c "Musik Anschauung und Sinnbild", in: Besseler, Heinrich (Hg.): Festschrift Max Seiffert zum 70. Geburtstag, 1938, 143–150
- 1938/39 "Individuum und Gemeinschaft im Chorgesang", in: Die Musikpflege IX (1938/39), 45–58
- 1939a "Erbe und Auftrag", in: Deutsche Musikkultur 4 (1939), 1–11
- 1939b "Deutsche Musikwissenschaft, zum 50. Geburtstag von Adolf Hitler", in: Deutsche Wissenschaft. Arbeit und Aufgabe, Leipzig 1939, 16 ff.
- 1939c "Musikforschung und Musikpraxis", in: Hoffmann, Hans und Franz Rühlmann (Hg.): Festschrift Fritz Stein zum 60. Geburtstag, Braunschweig 1939, 13–25.
- 1940a "Die Formung der Musikgeschichte", in: Deutsche Musikkultur 5 (1940), 1–8
- 1940b "Das Kantatenwerk Dietrich Buxtehudes", in: JbMP (1940), 10–39
- 1940c "Ernst Pepping", in: Der evangelische Kirchenmusiker 22 (1940) 73 ff.
- 1940d "Gregorianischer Gesang, rassisch gesehen", in: Zeitschrift für Kirchenmusiker 22 (1940), 7
- 1941 "Georg Bleyer als Musiker", in: Conrad Höfer: Georg Bleyer. Ein Thüringischer Tonsetzer und Dichter in der Barockzeit (= Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Beiheft 24), Jena 1941, 93–101
- 1941/42 "Mozart und die Überlieferung", in: Deutsche Musikkultur 6 (1941/42), 33–41
- 1942/43a "Lübeck," in: Deutsche Musikkultur VII (1942/43), 29–33
- 1942/43b "Aus Forschung und Lehre. Das ‚Erbe Deutscher Musik‘", in: Deutsche Musikkultur VII (1942/43), 91–95, 127–131, 149–153
- 1942/43c "Bericht über die Tätigkeit des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Kiel", in: Deutsche Musikkultur VII (1942/43), 95–98
- 1943a "Augustin Pflegers Kieler Universitätsoden", in: Archiv für Musikforschung (AfMf) 8 (1943), 5–26
- 1943b "Herbert Bittner †", in: Archiv für Musikwissenschaft VIII (1943), 2 ff.
- 1943c "Die Niedersächsische Musikgesellschaft", in: Mitteilungen der Niedersächsischen Musikgesellschaft (1943), 1 f.
- 1944a "Lasso und Palestrina", in: Deutsche Musikkultur 9 (1944), 31–45
- 1947a "Musikwissenschaft und Gegenwart", in: Melos, Zeitschrift für Neue Musik 14 (1947), 72–76
- 1948a "Zum Geleit", in: Die Musikforschung 1 (1948), 1 f.
- 1948b "Bilanz der Musikforschung", in: Die Musikforschung 1 (1948), 3–19
- 1949a "Geleitwort zur ersten Auflage". in: Erste Lieferung zu Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band 1, Archiv Bärenreiter-Verlag, Kassel 1949, II–VIII.
- 1949b "Vorwort", in: Blume, Friedrich (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 1, Kassel 1949ff., V–IX.
- 1949c "Schulmusik am Rande Verderbens", in: Das Musikleben II (1949), 136–140 und 191–195
- 1949d "Zu Goethes ‚Novelle‘", in: Das Musikleben II (1949), 230 ff.
- 1949e "Goethes Bach-Erlebnis", in: Hausmusik 13 (1949), 69 ff.
- 1951a "Denkschrift zur Schulmusikerziehung", in: Musica 5 (1951), 182–186
- 1951c "Hans Joachim Therstappen", in: Die Musikforschung IV (1951), 358–361
- 1952a "Zur Lage der deutschen Musikforschung", in: Die Musikforschung 5 (1952), 97–109
- 1952b "Zum Plan eines internationalen Quellenlexikons der Musik", in: Die Musikforschung V (1952) 306 f.
- 1952c "Anton Bruckners symphonisches Werk", in: Universitas VII (1952), 709–716
- 1952/53 "Current Report on the International Inventory of Musical Sources", in: Notes X (1952/53), 356 f.
- 1953a "Die Frage eines internationalen Quellenlexikons", in: Troisième Congrès International des Bibliothèques Musicales Paris 1951, Actes du Congrès. Kassel u.a. 1953, 20–24
- 1953b "Zur Diskussion ‚Zusammenfassung aller Kräfte‘", in: Zeitschrift für Musik 114 (1953), 280 f.
- 1953c "Musikforschung und Musikleben", (Kongres-Bericht GfM Bamberg 1953), in: Musica 7 (1953), 184–187
- 1954b "Deutsches Musikgeschichtliches Archiv", in: Fontes Artis Musicae I (1954), 90–93.
- 1954c "Internationales Quellenlexikon der Musik", in: Fontes Artis Musicae I (1954), 19–22
- 1956a "Mozart`s Style an Influence", in: H. C. Robbins Landon and D. Mitchell: Mozart – the Concertos, their Sources, (The Mozart Companion), London 1956, 10–31, dt. Übersetzung: "W. A. Mozart. Geltung und Wirkung", in: Sm I, 1963, 670–686
- 1956b "Mozart. The Concertos: Their Sources", in: H. C. Robbins Landon and D. Mitchell: Mozart – the Concertos, their Sources, (The Mozart Companion), London 1956, 200–233, dt. Übersetzung: "Mozarts Konzerte und ihre Überlieferung", in: Sm I, 1963, 686–714
- 1956c "Mozart in der Nachwelt. Zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages am 27. Januar", in: Musica X (1956), 6–12
- 1956d "Aus der Musikgeschichte der Stadt Lüneburg", in: Aus Lüneburgs tausendjähriger Vergangenheit [Festschrift]. Lüneburg 1956, 109–138
- 1956e "Problèmes musicologiques d‘un Répertoire des sources musicales", in: Fontes Artis Musicae III (1956), 44–48
- 1957 "Geistliche Musik am Hofe des Landgrafen Moritz von Hessen", in. Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 68 (1957), 131–140
- 1958b "Musikforschung und Musikerziehung", in: Musik als Lebenshilfe. Vorträge der 2. Bundesschulmusikwoche Hamburg 1957, Hamburg 1958, 59–73
- 1959b "Der Meister der klassischen Musik. Zum 150. Todestag von Joseph Haydn", in: Neue Zürcher Zeitung, 31. Mai 1959
- 1959c "Händel, der Kosmopolit", in: Hausmusik 23 (1959), 69–73
- 1959d "Was ist Musik?", Vortrag mit Diskussionsbeiträgen verschiedener Komponisten und Musikschriftsteller, u.a. Pierre Boulez et al., in: Melos, 26 (1959), 65–90
- 1960a "Das Problem der Kirchenmusik in unserer Zeit", in: Musik und Kirche 15 (1960), 129–137
- 1960b "Begriff und Grenzen des Barock in der Musik", in: Manierismo, barocco, rococò: concetti e termini, Rom 1960, 377–384
- 1960c "Haydn als Briefschreiber", in: Neue Zürcher Zeitung, 13. März 1960
- 1960e "La Musique Vocale Spirituelle", in: Histoire de la Musique I, Paris: Encyclopédie de la Pléiade, Librairie Gallimard 1960, 1842–1859
- 1960f Schlußbericht zur Gesamtausgabe der musikalischen Werke von Michael Praetorius, Bd. XX, S. XLV–LII, Wolfenbüttel 1960, in: Sm I 265–274
- 1961a "Hans Albrecht", in: Acta Musicologica 33 (1961), 60–64
- 1961b "Requiem but no Peace", in: Musical Quarterly (MQ) 47 (1961), 147–169, dt. Übersetzung: "Requiem und kein Ende", in: Sm I, 1963, 714–734
- 1962b "Die Musik von 1830 bis 1914", in: Musica 16 (1962), 283–291
- 1962c "Die Handschrift T 131 der New York Public Library", in: Hüschen, Heinrich (Hg.), Festschrift Karl Gustav Fellerer zum sechzigsten Geburtstag am 7. Juli 1962, Regensburg 1962, 51–66.
- 1962d "Eine Tabulaturquelle für Michael Prätorius", in: Die Musikforschung 15 (1962), 45–48
- 1964 "Bach in the Romantic Era", in: MQ 50, (1964), 290–300
- 1965 "Nikolaus Bruhns in seiner Zeit", (Vortrag, Nikolaus Bruhns-Fest, Husum 13. Nov. 1965), in: Sm II, 147–158
- 1967a "Historische Musikforschung in der Gegenwart", in: International Musicological Society: Congress Report (IMSCR) 10, Ljubljana 1967, 13–25 und in: Acta musicologica (AMl) 40, (1968), 8–21, Sm II, 34–37
- 1967/68 "Die MGG: a Postlude", in: Notes 24, (1967/68), 217–244
- 1968a "Alte Musik in unserer Zeit", in: Neue Zürcher Zeitung, 7. Jan. 1968
- 1968b "Musikwissenschaft im Bärenreiter-Verlag", in: Baum, Richard und Walter Rehm: Musik und Verlag: Karl Vötterle zum 65. Geburtstag, Kassel 1968, 77–88
- 1968c "Nachwort des Herausgebers", in: Blume, Friedrich (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 14, Kassel 1968, XI–XXXIV.
- 1968d "J. S. Bach’s Youth", in: MQ 54, (1968), 1–30
- 1968e "The Present State of Musical Studies. 1. Historical Musicology", in: Studies in Music 2, (1968), 1–14
- 1969a "Musicology in German Universities", in: Current Musicology (CMc) 9 (1969), 52–64
- 1969b "Gibt es ein neues Haydn-Bild?", in: Neue Zürcher Zeitung, 1. Dez. 1968
- 1969c "Lo stato attuale degli studi su Bach", in: Nuova riviste musicale italiana (NRMI) 3 (1969), 381–397
- 1970b "Probleme musikalischer Gesamtausgaben", in: Neue Zürcher Zeitung, 23. März 1970
- 1971a "Michael Praetorius", in: Neue Zürcher Zeitung, 21. Nov. 1971
- 1971b "Josquin Desprez: the Man and the Music", in: Lowinsky, Edward Elias and Bonnie J. Blackburn: Josquin des Prez · Proceedings of the International Josquin-Festival-Conference held at the Juilliard School at the Lincoln Center, New York 21–25 June 1971, London 1976, 18–27
- 1972a "Musical Scholarship Today", in: Brook, B. S.:Perspectives in Musicology, New York, 1972, 15–31
- 1972b "Heinrich Schütz nach dreihundert Jahren", in: Neue Zürcher Zeitung 5 November 1972
- 1973g "Vorwort" (zum Supplement), in: Blume, Friedrich (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 15, Kassel 1973, V–VIII.
- 1973h "Nachwort", in: Sm II., 397–405
1949–1966 31 Artikel in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1. Auflage, Kassel 1949-1968 (= MGG1)
- 1949 "Familie Abert", in: MGG1 I (1949 ff.), 38–43
- 1949 "Johann Friedrich Agricola", in: MGG1 I (1949 ff.), 160–163
- 1949 "Johann Christoph Altnikol", in: MGG1 I (1949 ff.), 397ff.
- 1949 "August Wilhelm Ambros", in: MGG1 I (1949 ff.), 408–413
- 1949 "Johann Sebastian Bach", in: MGG1 I (1949 ff.), 962–1047
- 1949 "Wilhelm Friedemann Bach", in: MGG1 I (1949 ff.), 1047–1056
- 1949 "Bach-Gesellschaft", in: MGG1 I (1949 ff.), 1058–1064
- 1949 "Barock", in: MGG1 I (1949 ff.), 1275–1328
- 1949 "Angelo Berardi", in: MGG1 I (1949 ff.), 1670–1674
- 1949 "Herbert Birtner", in: MGG1 I (1949 ff.), 1862–1863
- 1949 "Karl Heinrich Bitter", in: MGG1 I (1949 ff.), 1866 ff.
- 1949 "Friedrich Blume", in: MGG1 I (1949 ff.), 1948–1949
- 1952 "Josef Anton Bruckner", in: MGG1 II (1952), 341–382
- 1952 "Joachim Burmeister", in: MGG1 II (1952), 490–493
- 1952 "Johann Heinrich Buttstedt, in: MGG1 II (1952), 533–542
- 1952 "Dietrich Buxtehude", in: MGG1 II (1952), 548–571
- 1954 "Deutschland, D: Die Musik des Barock in Deutschland", in: MGG1 III (1954), 303–322
- 1954 "Johann Friedrich Doles", in: MGG1 III (1954), 627–639
- 1955 "Robert Fludd", in: MGG1 IV (1955), 438–442
- 1955 "Form, I: Form in der Musik, II: Gattungen der Musik", in: MGG1 IV (1955), 523–543
- 1956 "Johann Wolfgang Goethe", in: MGG1 V (1956), 432–457
- 1956 "Eduard Hanslick", in: MGG1 V (1956), 1482–1493
- 1956 "Familie Haßler" (mit Rudolf Wagner), in: MGG1 V (1956), 1798–1813
- 1958 "Pál Kadosa" (mit John S. Weissmann), in: MGG1 VII (1958), 416–419
- 1958 "Klassik", in: MGG1 VII (1958), 1027–1090
- 1961 "Wolfgang Amadeus Mozart", in: MGG1 IX (1961), 699–812
- 1963 "Renaissance", in: MGG1 XI (1963), 224–280
- 1963 "Romantik", in: MGG1 XI (1963), 785–845
- 1965 "Symphonie" A, in: MGG1 XII (1965), 1803–1807
- 1965 "Suite" A, in: MGG1 XII (1965), 1703 ff.
- 1966 "Venedig und venezianische Handschriften" A.I, in: MGG1 XIII (1966), 1371–1377
- 1966 "Vötterle", in: MGG1 XIII (1966), 1880 f.
22 Rezensionen zwischen 1923 und 1952 (s. Abert 1963, 411 ff.)
Quellen: Abert 1963, Ruhnke 1963, Abert/Ruhnke 1973, Finscher 2000, Potter 2001, Prieberg 2005, 505-509
Bücher
- 1925b Studien zur Vorgeschichte der Orchestersuite im 15. und 16. Jh., Leipzig (= Berliner Beiträge zur Musikwissenschaft 1), Nachdr. Hildesheim [1973]
- 1925c Das monodische Prinzip in der protestantischen Kirchenmusik, Leipzig, Nachdruck Hildesheim [1973]
- 1929g Michael Praetorius Creuzburgensis, Wolfenbüttel 1929 (= Musikergestalten 1)
- 1931c "Die evangelische Kirchenmusik", Potsdam 1931 (= Handbuch der Musikwissenschaft), H. 1 (Nr 50), H. 2 (Nr 58), H. 3 (Nr 72), H. 4 (Nr 75), H. 5 (Nr 76), hrsg. von Ernst Buecken)
- 1939d Das Rasseproblem in der Musik. Entwurf einer Methodologie musikwissenschaftlicher Rasseforschung, Wolfenbüttel
- 1942a W. A. Mozart. Gedenkrede zu Mozarts 150. Todestag am 5. Dez. 1941, Wolfenbüttel 21948
- 1944 Das Rasseproblem in der Musik. Entwurf einer Methodologie musikwissenschaftlicher Rasseforschung, überarbeitete Neuauflage, Wolfenbüttel, 21944 [1939]
- 1947b Johann Sebastian Bach im Wandel der Geschichte, Kassel, Sm I, 412–447
- 1948c Goethe und die Musik, Kassel 1948, Sm I, 757–813
- 1967c Renaissance and Baroque Music. A Comprehensive Survey, New York
- 1967d Der junge Bach (= Jahresgabe der Internationalen Bach-Gesellschaft) Wolfenbüttel 1967
- 1970b Classic and Romantic Music. A Comprehensive Survey, New York 1970
- 1974 Epochen der Mg. in Einzeldarstellungen, Kassel u. a. 1974
Ausführliche Zusammenstellungen der Schriften Friedrich Blumes finden sich in: Finscher (2000), Potter (2001), Abert 1963
Editionen
Schriften
- 1928h Gedenkschrift H. Abert, Halle 1928; Nachdr. Tutzing 1974
- 1929h Gesammelte Schriften und Vorträge von H. Abert, ebd. 1929; Nachdruck Tutzing 1968
- 1934–1941 Kieler Beiträge zur Mw., 9 Bde., Wfbl./Bln. 1934–1941
- 1936 Michael Praetorius und Esaias Compenius Orgeln Verdingnis, ebd. 1936 (= Kieler Beiträge zur Mw. 4)
- 1936–1944 Deutsche Musikkultur (Zweimonatsheft für Musikleben und Musikforschung), hrsg. vom SIM, Kassel 1936–1944
- 1938–1944 Reihe Schriften zur musikalischen Volks- und Rassenkunde, (4 Bände), Kassel
- 1939–1945 Erbe deutscher Musik, (staatliche musikalische Denkmäler-Publikationen)
- 1942b A. Schering: Über Kantaten J. S. Bachs (Gesammelte Aufsätze III), Leipzig; 31950 [1942]
- 1949f A. Schering: Vom musikalischen Kunstwerk (Gesammelte Aufsätze IV), Leipzig 21950 [1949]
- 1949–1968 Die Musik in Geschichte und Gegenwart 14 Bände, Supplement 1 und 2 und ein Register erschienen von 1973-1986.
Kompositionen
- 1928–1940 Gesamtausgabe der musikalischen Werke von Michael Praetorius (in Verbindung mit Arnold Mendelssohn und Willbald Gurlitt), 20 Bde., Wolfenbüttel 1928–1940; Bd. 21 ebd. 1960
- 1929 G. Chr. Wagenseil, Divertimenti da cimbalo, Hannover 1929 (= Nagels Musik-Archiv Heft 36); NA Kassel o. J.
- 1929-1938 Das Chorwerk, 52 Hefte in 9 Jg., Wolfenbüttel/Berlin 1929–1938; Heft 53 ff. (mit Kurt Gudewill) Wolfenbüttel. 1956 ff. (Editionsleitung und Einzelhefte 1, 3, 11, 14, 17, 18, 20, 23, 27, 33, 40, 42, 47, 51)
- 1930 W. Fr. Bach, Sämtliche Klaviersonaten, 3 H., Hannover 1930, 1932 und 1940 (= Nagels Musik-Archiv Heft 63, 78 und 156); NA Kassel o. J.
- 1931 Geistliche Musik am Hofe des Landgrafen Moritz von Hessen, Kassel 1931
undatiert:
- o. J. Wolfgang Amadeus Mozart, Symphonie concertante Es-dur KV Anhang 9, Lpz. o. J. (= Payne’s kleine Partitur-Ausgabe Nr. 755)
- o. J. Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem KV 626, ebd. o. J. (= dass. Nr. 954)
- o. J. Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert Es-dur KV 365, ebd. o. J. (= dass. Nr. 741)
- o. J. Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzerte Es-dur KV 271, B-dur KV 450, G-dur KV 453, F-dur KV 459, d-moll KV 466, C-dur KV 467, Es-dur KV 482, A-dur KV 488, c-moll KV 491, C-dur KV 503, D-dur KV 537 und B-dur KV 595, ebd. o. J. (= dass. Nr. 742, 743, 760, 761, 721, 739, 737, 736, 740, 774, 719 und 775)
Vorträge, Rundfunkansprachen
- 1937c "Alte und neue Musik in Niederdeutschland", Vortrag Niederdeutsches Musikfest der NSKG, Bad Oeynhausen, 11.10.1937
- 1938d "Festansprache zum Grenzlandtreffen der Chöre Schleswig-Holsteins", Schleswig, 23.04.1938
- 1938e "Fest der Chöre Schleswig-Holsteins", Geleitwort zum Programmheft, Flensburg, 23-25.04.1938
- 1938b "Musik und Rasse. Grundfragen einer musikalischen Rassenforschung", Vortrag Reichsmusiktage Düsseldorf 27. Mai 1938, Festsitzung anlässlich der Musikwissenschaftlichen Tagung, in: Die Musik 30 (1938) 736–748
- 1944b "Wesen und Werden dt. Musik". (Vortrag, Reihe »Die Kunst des Reiches«, Dresden 20. Feb. 1944), Kassel 1944
- 1951b "Rückschau auf das Bach-Jahr". (Rundfunkansprache zum 31. Dezember 1950), in: Der Kirchenmusiker II (1951), 33–39
- 1954a "Neue Bachforschung", Vortrag Uppsala 22. Sept. 1954, in: Svensk tidskrift för musikforskning (StMf) 36 (1954) 5–25
- 1958a "Was ist Musik?" (Vortrag Kasseler Musiktage, 1958), in: Musikalische Zeitfragen 5 (1959)
- 1959a "Haydn, der Klassiker" (Vortrag, 31. Mai 1959, WDR, in: Melos 23 (1959) 153–158
- 1960d "Robert Schumann, der Romantiker" (Rundfunkansprache zum 08. Juni 1960 im Sender Rias-Berlin), in: Hausmusik 24 (1960), 112–116
- 1962a "Umrisse eines neuen Bachbildes" (Vortrag Bachfest Mainz 1962), in: Musica 16 (1962) 169–176
- 1962e "Opening Address" (Vortrag, gehalten auf der Arbeitstagung der Association Internationale des Bibliothèques Musicales in Washington, Library of Congress, 13. September 1961), in: Fontes Artis Musicae IX (1962), 4 f.
- 1963 "Johann Sebastian Bach in der Romantik", (Vortrag, Universität Würzburg 18. Februar 1963), in: Sm II, 247–271
- 1963a "Dietrich Buxtehude in Geschichte und Gegenwart" (Vortrag Evangelische Kirchenmusikschule Schlüchtern, 10. Okt. 1957), in: Sm I, 351–363
- 1963b "Haydn und Mozart" (Vortrag Schleswig-Holsteinische Univ.-Ges. Kiel, 24. Okt. 1960), in: Sm I, 1963, 570–582
- 1965 "Die Thomaskantorei. Ein Kapitel dt. Musikkultur" (Vortrag, Nov. 1965, HR), in: Sm II, 1973, 158–166
- 1967b "Das musikalische Kunstwerk in der Geschichte", (Festvortrag, Universität Erlangen, 5. Mai 1965) in: Ruhnke, Martin (Hg.) Festschrift Bruno Stäblein, Kassel 1967, 9–27.
- 1967c "Johann Sebastian Bachs Spätschaffen und die Kunst der Fuge" (Vortrag, Schweizer musikforschende Gesellschaft, 16. Nov. 1967), in: Sm II 247–271
- 1968 "The Present State of Bach Research" (Vortrag, Columbia, Univ. New York 9. Okt. 1968), in: Sm II, 1973, 281–292
- 1969f "Die Kirchenkantaten Johann Sebastian Bachs." (drei Vorträge, Schweizerischer Rundfunk, 18. Februar 1969), in: Sm II, 205–231
- 1969d "Musik und Musikwissenschaft". (Vortrag, Univ. Erlangen, 13. Mai 1969), in: Neue Zürcher Zeitung, 6. Juni 1969
- 1969e "Johann Sebastian Bachs weltliche Kantaten und Parodien. I Bachs Weltliches Schaffen nach Gattungen und Umfang, II. Bachs Parodieverfahren und die späten oratorischen Werke" (zwei Vorträge, Schweizerischer Rundfunk, 08. Juni 1969), in: Sm II, 190–204
- 1969 "Nachgedanken zu einer musikalischen Enzyklopädie" (Vortrag, 4. Sept. 1969, SRG), in: Sm II, 1973, 99–107
- 1970a "Johann Sebastian Bachs Passionen, 1. Die Anfänge, 2. Die Meisterschaft, 3. Das Spätwerk" (zwei Vorträge, Schweizerischer Rundfunk, 04. März 1970), in: Sm II, 231–247
- 1970 "Joseph Haydns instrumentales Spätschaffen" (Vortrag, 19. März 1970, SRG), in: Sm II, 1973, 299–306
- 1970 "Beethoven und Haydn. Bemerkungen zum Stand der Forschung" (Referat, Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Bonn, 08. September 1970), in: NZZ (1970) und in: Sm II, 292–299
- 1971 "Joseph Haydn in der Musikgeschichte der Wiener Klassik" (Vortrag, 19. März 1971, SRG), in: Sm II, 1973, 306–314
Dokumente
Archive
- Archiv des Bärenreiter-Verlages (ABV), Kassel
- Archives du Centre de Documentation Juive Contemporaine (CDJC), Paris.
- Schleswig-Holsteinisches Landesarchiv (LA S-H), Abt. 460/4391, Abt. 811/12150, Abt. 47/6469 und Abt. 47/6472.
- Bundesarchiv Berlin (BArch) https://invenio.bundesarchiv.de/basys2-invenio/main.xhtml, Akten BArch NS 15/24, NS 15/25, NS 15/26, NS 15/74, R 4901/24251
- Archiv Prieberg Kiel (AP), AP V3, Pag.118–136, Archiv der Universität Kiel (AUK): http://www.uni-kiel.de/muwi/forschung/archivprieberg.html
Ausgewählte Dokumente (chronologisch geordnet)
- Fragebogen des Kurators der Universität Kiel vom 21.01.1936, BArch R4901/24251, 5721
- Lebenslauf Friedrich Blumes vom 15.02.1938, BArch R4901/24251, 5720
- Brief von Gerigk an Gerber vom 10.08.1939, BArch NS 15/25, Bl. 13
- Brief von Gerigk an Fellerer vom 14.08.1939, CDJC, CXLIII 347,18
- Briefwechsel zwischen von Gerigk und Rosenberg, Antwort von Gerigk vom 14.05.1940, CDJC, CDXXXVI-27,1
- Brief von Gerigk an Gerber vom 08.07.1940, BArch NS 15/25
- Anzeige des Bärenreiter-Verlages, in: Musik im Kriege, Oktober 1943, Heft 7/8, S. 160
- Stellungnahme des Dekans der Philosophischen Fakultät der Universität Kiel an den Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung bzgl. der Übertragung des Ordinariats an Friedrich Blume vom 09.06.1943, LA S-H Abt. 47 Nr. 6469
- Anfrage von Erxleben an Gerigk vom 12.05.1944, BArch NS 15/74
- Brief von Gerigk an das Hauptamt Wissenschaft vom 06.06.1944, BArch NS 15/74
- Brief von Erxleben an Gerigk vom 05.07.1944, BArch NS 15/74
- Brief von Gerigk an Vötterle vom 27.11.1944, BArch NS 15/24
- Lebenslauf von Friedrich Blume vom 22.01.1947, AUK, 120f.
- Spruchkammerakte Friedrich Blume im Landesarchiv Schleswig-Holstein (LA S-H), Abt. 460/4391
- Fragebogen des Military Government of Germany zu Friedrich Blume, ausgefüllt vor dem Beschluss am 05.02.1947, LA S-H 460/ Nr. 4391
- Empfehlung des Entnazifizierungsausschusses zu Friedrich Blume, vom 05.02.1947, AUK, 118
- Brief Friedrich Blumes an den Minister für Politsche Befreiung vom 30.03.1947, AUK, 35h, 35i
- Erklärung Friedrich Blumes zu „Das Rasseproblem in der Musik“ vom 07.10.1947, AUK, 126ff.
- Erklärung Hans Dinckelmanns zu „Rasseproblem in der Musik“ vom 15.10.1947, AUK, 119
- Brief von Baum an Blume vom 25.01.1949, ABV
- Brief von Alfred Einstein an Slonimsky vom 11.03.1951, OAC
- Brief von Blume an Baum vom 13.09.1951, ABV
- Brief von Blume an Vötterle vom 30.12.1951, ABV
- Brief von Vötterle an Blume vom 02.01.1952, ABV, in: Brotbeck (2000), 361
- Brief von Abert an Blume vom 28.02.1952, ABV, in: Brotbeck (2000), 361
- Brief von Apel an Blume vom 08.10.1952, ABV, in: Lautenschläger (2012), 83
- Brief von Handschin an Blume vom 14.01.1953, ABV
Sekundärliteratur
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Anmerkungen, Weblinks
Autor
Joachim Pollmann (2019, aktualisiert am 08. Juli 2021)
Empfohlene Zitierweise
Joachim Pollmann, Artikel “Friedrich Blume“, in: Kollaborateure – Involvierte – Profiteure. Musik in der NS-Zeit, hrsg. von Rebecca Grotjahn, Universität Paderborn / Hochschule für Musik Detmold, 2019.
URL: https://kollaborateure-involvierte-profiteure.uni-paderborn.de/index.php/Friedrich_Blume
ID
- GND – Deutsche Nationalbibliothek, http://d-nb.info/gnd/11851198X
- VIAF - Virtual International Authority File, http://viaf.org/viaf/73949822